DISG Modell

Übersicht

Vor vielen Jahrhunderten erkannte Hippokrates, dass die charakterlichen Eigenschaften eines Menschen vier Temperamenten zugeordnet werden können. Später, im Laufe der Zeit, teilte der Psychiater Carl Gustav Jung seine Mitmenschen in extravertiert und introvertiert ein und unterschied gleichzeitig vier Persönlichkeitstypen aufgrund ihrer Einstellungen und Bewusstseinsfunktionen.

1928 entwickelte schließlich der US-amerikanische Psychologe William Moulton Marston das DISC-Modell. Er gilt als der Begründer und Entwickler der DISC-Theorie (Dominance, Inducement, Submission, Compliance), auf deren Basis John Geier in den 1970er Jahren die ersten DISC-Tests entwickelte. Das Ziel dieser Tests besteht darin, Personen anhand von Kategorien zu bewerten. Einer von Geiers Mitarbeitern, Friedbert Gay, führte das DISC-Modell im Jahr 1990 erstmalig in Deutschland als DISG-Modell ein. Dank ihm haben sich das DISG-Modell und die DISG-Persönlichkeitstests zu einer weit verbreiteten Methode entwickelt, um Kunden und das eigene Personal zu beurteilen.

Aufbau

Mit dem DISG-Modell können Sie herausfinden, welcher der vier Persönlichkeitstypen – dominant, initiativ, stetig und gewissenhaft – am stärksten in Ihrer oder einer anderen Persönlichkeit ausgeprägt ist.

D - Dominat (Aufgaben orientiert & Extravertiert)

Dominante Menschen zeichnen sich durch Eigenschaften wie Willenskraft, Verantwortung, Entschlossenheit und Ehrgeiz aus. Sie sind engagiert, innovativ, treffen gerne Entscheidungen und lieben Herausforderungen. Außerdem sind sie risikofreudig und zögern nicht lange – ihre Stärke liegt in ihrer Schnelligkeit. Kein Wunder, denn sie sind ungeduldig und warten nicht gerne. Ihr Umgang mit anderen Menschen ist sehr direkt. Warum um den heißen Brei herumreden, wenn man gleich zur Sache kommen kann?

Dominante Typen lieben die Abwechslung und fordern ihre Freiheit. Analytisches Denken gehört nicht zu ihren Stärken, ebenso wenig wie das Befolgen von Regeln. Anstatt auszuführen, geben sie lieber Befehle. Sie streben nach Macht und sehen sich selbst gerne in Führungspositionen. Ihr selbstbewusstes Auftreten kann jedoch dazu führen, dass sie auf andere unsensibel und arrogant wirken.

I - Initiativ (Menschen orientiert & Extravertiert)

Initiative Menschen sind einflussreich und ultimative Menschenfreunde. Sie lieben es, sich mit Freunden und Familie zu umgeben und ein großes Netzwerk aufzubauen. Die Anerkennung durch andere stärkt ihr Selbstwertgefühl. Sie sind äußerst kontaktfreudig, überzeugen mit Charme und Optimismus und inspirieren andere Menschen mit ihrer Leidenschaft, Begeisterung und positiven Energie. Initiative und einflussreiche Menschen stehen gerne im Rampenlicht. Sie wollen Spaß haben und es fällt ihnen leicht, neue Kontakte zu knüpfen. Fremde Menschen offen anzusprechen, ist für sie kein Problem.

Was sie allerdings nicht mögen, ist die Liebe zum Detail und analytisches Denken. Sie arbeiten eher unstrukturiert, was auf andere inkompetent wirken kann. Ihre kommunikative Art kommt ihnen manchmal in die Quere, denn nicht jeder Gesprächspartner will ihnen stundenlang zuhören. Sie gehen Konflikten aus dem Weg. Wenn es zu einem Streit kommt, schieben Sie ihn so lange wie möglich hinaus.

S - Stetig (Menschen orientiert & Introvertiert)

Stetige Menschen zeichnen sich durch Freundlichkeit, Ausgeglichenheit, Hilfsbereitschaft und Gelassenheit aus. Andere können sich auf sie verlassen: Wann immer stetige Menschen gebraucht werden, sind sie für einen da. Sie können sehr gut zuhören, sind geduldig und bescheiden – der perfekte Teamplayer, der jedes Team zusammenhält. Harmonie ist für sie sehr wichtig. Das ist einer der Gründe, warum sie nichts mehr verabscheuen als Konflikte. Auch Veränderungen sind nicht ihr Ding, denn sie suchen Stabilität und ein geregeltes Umfeld.

Stetige Typen neigen dazu, Führungsaufgaben anderen zu überlassen und wollen stattdessen eng mit Menschen zusammenarbeiten und sie unterstützen. Nein zu sagen, fällt ihnen schwer. Sie nehmen viel von anderen ab – das kann zu Selbstaufopferung führen und ihnen viel Stress bereiten. Manchmal sind sie unentschlossen. Ihre vorsichtige, nachdenkliche und mitfühlende Art kann sie für andere berechenbar erscheinen lassen.

G - Gewissenhaft (Aufgaben orientiert & Introvertiert)

Gewissenhafte Menschen lieben logisches Denken, Präzision, Planungssicherheit und hohe Qualitätsstandards. Was auch immer sie tun – es hat System und ist vorher gründlich durchdacht worden. Analytisches Denken und die Liebe zum Detail sind ihr Ding, sie sind äußerst fleißig, ausdauernd und können sich gut konzentrieren. Nichts motiviert sie mehr, als zu wissen, dass etwas perfekt und genau nach ihren Vorstellungen läuft. Andere schätzen die Zuverlässigkeit und Kompetenz eines gewissenhaften Menschen.

Statt im Team arbeiten sie jedoch lieber allein – so können sie ihren Ordnungssinn ausleben und sich ganz ungestört konzentrieren. Allerdings kann ihre kritische Art auch dazu führen, dass sie sich völlig isolieren. Manchmal wirken sie sogar distanziert, reserviert oder sogar feindselig auf andere. Außerdem verirren sie sich manchmal durch zu viel Perfektionismus.

Anwendung

Insgesamt kann das DSIG-Modell dazu beitragen, die Arbeitsleistung von Mitarbeitern und Teams zu verbessern, die Kommunikation und Zusammenarbeit mit Kunden zu fördern und Konflikte effektiv zu lösen. Das DSIG-Modell von William Marston, auch bekannt als DISG-Modell, kann im Berufsalltag in verschiedenen Anwendungsgebieten angewendet werden. Hier sind einige praktische Anwendungen aufgeführt:

Quellen

Bereich

KATEGORIE

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