Hunter-Trapper-Farmer Modell
Übersicht
Das Farmer-Hunter Modell wurde in den 1970er Jahren von der US-amerikanischen Firma Xerox als Verkaufsstrategie eingeführt. Die Idee war, dass das Unternehmen seine Verkaufsteams in zwei Gruppen aufteilen konnte: die Farmer (Landwirt) und die Hunter (Jäger). Die Farmer waren für die Betreuung und den Ausbau von bestehenden Kundenbeziehungen zuständig, während die Hunter für die Akquise neuer Kunden verantwortlich waren. Die Idee hinter diesem Modell war es, sicherzustellen, dass sowohl die Betreuung der bestehenden Kunden als auch die Gewinnung neuer Kunden optimal erfolgen konnte.
Aufbau
Das Farmer-Hunter Modell hat sich als nützliches Werkzeug erwiesen, um den Erfolg von Verkaufs- und Marketingaktivitäten zu maximieren und wurde von vielen Unternehmen weltweit übernommen.
Das Modell kann aufgrund des neuen digitalen Zeitalters durch eine weitere Strategie – dem Trapper (Fallensteller) – erweitert werden. Dadurch kann das Hunter-Trapper-Farmer Modell Unternehmen noch besser dabei helfen, die Verkaufsprozesse zu optimieren und die Effektivität der Verkaufsteams zu steigern. So können auch im digitalen Zeitalter Kundenbeziehungen perfekt gepflegt, ausgebaut sowie neue Kunden gewonnen werden.
Somit besteht das Modell aus drei unterschiedlichen Vertriebs- und Marketingstrategien, die gut zu einem bestimmten Menschentypen aus dem DISG Modell passen:
- Hunter: Der Jäger verbringt einen großen Teil seiner Zeit mit der Suche nach neuen, unbekannten Interessenten und Umsatzmöglichkeiten.
- Trapper: Fallensteller locken potenzielle Kunden an, indem sie Inhalte erstellen, die ihre aktuelle Situation auf dem Weg zum Käufer ansprechen.
- Farmer: Der Landwirt verbringt Zeit mit der Pflege von Beziehungen, dem Aufbau von Beziehungen zu bestehenden Kunden und der Suche nach Umsatzmöglichkeiten mit bestehenden Kunden.
Umsetzung
Vertriebsexperten unterscheiden zwischen Hunter und Farmer um die traditionelle Vorgehensweise bei Neu- und Bestandskundengeschäft zu beschreiben. Neue Kunden werden vom Hunter gejagt und mit den klassischen Vertriebsinstrumenten wie Kaltakquise, Telefon, Mailingkampagnen oder Messeauftritten akquiriert. Bestandskunden werden vom Farmer mit Besuchen, Events und Newslettern gepflegt.
Die zunehmende Digitalisierung erschwert es jedoch insbesondere den Huntern, mit den herkömmlichen Methoden erfolgreich zu sein. Der damit verbundene Aufwand steigt stetig an, was die Effizienz stark belastet. Gerade in der jetzigen Zeit gewinnt die Trapper-Methode rasant an Bedeutung. Um Kunden zu gewinnen und zu halten, ist es immer wichtiger, ihnen den sogenannten “Honeypot” anzubieten, wie die Karotte für den Esel, den Wurm für den Fisch oder den Honigtopf für den Bären.
Natürlich müssen bei theoretischen Ansätzen des Hunter-Trapper-Farmer Modells verschiedene Gesichtspunkte bei der praktischen Umsetzung berücksichtigt werden. Einerseits müssen die geeigneten Instrumente ausgewählt und erarbeitet werden, aber auch in eine schlüssige Konstruktion eingebettet werden, die aufeinander aufbauende Schritte beinhaltet. Jede Maßnahme ist nur so erfolgreich, wie die Konsequenz, mit der ihre Zielsetzung verfolgt und in den nächsten Schritt überführt wird. Die drei Ansätze klassifizieren sich dabei durch folgende Charaktereigenschaften:
Hunter
Ein Hunter ist ein Verkäufer, der sich auf die Neukundenakquise konzentriert. Seine typischen Eigenschaften sind:
- Hartnäckigkeit: Ein Hunter lässt sich nicht so leicht abwimmeln und gibt nicht auf, bis er einen Termin mit einem potenziellen Kunden vereinbart hat.
- Selbstbewusstsein: Ein Hunter muss in der Lage sein, seine Dienstleistungen oder Produkte selbstsicher zu präsentieren und zu verkaufen.
- Zielorientierung: Ein Hunter hat klare Verkaufsziele und arbeitet hart daran, sie zu erreichen.
- Schnelligkeit: Ein Hunter arbeitet schnell und effektiv, um möglichst viele potenzielle Kunden zu erreichen.
Trapper
Ein Trapper ist ein Verkäufer, der auf gezielte Anfragen von Kunden reagiert und sich auf die Umsetzung von Projekten spezialisiert hat. Seine typischen Eigenschaften sind:
- Fachwissen: Ein Trapper muss über fundierte Kenntnisse in seinem Fachgebiet verfügen, um die Anforderungen seiner Kunden erfüllen zu können.
- Kreativität: Ein Trapper muss in der Lage sein, kreative Lösungen für komplexe Anfragen zu finden.
- Flexibilität: Ein Trapper muss sich schnell auf neue Anforderungen und Projekte einstellen können.
- Teamfähigkeit: Ein Trapper arbeitet oft in einem Team, das eng zusammenarbeiten muss, um komplexe Projekte umzusetzen.
Farmer
Ein Farmer ist ein Verkäufer, der sich um bestehende Kunden kümmert und langfristige Kundenbeziehungen aufbaut. Seine typischen Eigenschaften sind:
- Empathie: Ein Farmer muss in der Lage sein, die Bedürfnisse seiner Kunden zu verstehen und darauf einzugehen.
- Geduld: Ein Farmer baut langfristige Kundenbeziehungen auf und setzt auf eine nachhaltige Kundenbindung, die Zeit braucht.
- Serviceorientierung: Ein Farmer muss sich um die Bedürfnisse seiner Kunden kümmern und ihnen einen exzellenten Service bieten.
- Vertrauenswürdigkeit: Ein Farmer muss Vertrauen bei seinen Kunden aufbauen, um langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen.
Quellen
Bereich
- Marketing
- Vertrieb
KATEGORIE
- Strategie
- Kreativität
- Persönlichkeitsentwicklung
Struktur
- Multidimensional